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Schulsystem Schweiz

Du interessierst dich für das Schweizer Schulsystem? Ob als Elternteil, Schüler oder einfach aus Neugier – das Bildungssystem der Schweiz ist bekannt für seine Qualität und seinen einzigartigen Aufbau. In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über die Struktur, Besonderheiten und Vorteile des Schweizer Schulsystems. Zudem geben wir dir praktische Tipps, wie du dich als Elternteil oder Schüler am besten orientieren kannst.

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Das Schweizer Bildungssystem im Überblick

Das Schulsystem Schweiz ist föderalistisch organisiert – das bedeutet, die Bildung liegt hauptsächlich in der Verantwortung der 26 Kantone. Trotz kantonaler Unterschiede gibt es eine gemeinsame Grundstruktur, die dir einen guten Überblick verschafft.
Schulsystem Schweiz

Die Schulpflicht in der Schweiz dauert insgesamt elf Jahre und beginnt, wenn die Kinder vier bis fünf Jahre alt sind. Der Besuch öffentlicher obligatorischer Schulen ist für alle Kinder kostenlos. Hier die wichtigsten Stufen im Überblick:

Stufe Dauer Alter Besonderheiten
Primarstufe (inkl. Kindergarten) 8 Jahre 4–12 Jahre 2 Jahre Kindergarten + 6 Jahre Primarschule
Sekundarstufe I 3 Jahre 12–15 Jahre Verschiedene Leistungsniveaus (je nach Kanton)
Sekundarstufe II 3–4 Jahre 15–19 Jahre Berufsbildung oder allgemeinbildende Schulen
Tertiärstufe Variabel Ab 18/19 Jahren Hochschulen, Universitäten, höhere Berufsbildung

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Die Primarstufe: Der Einstieg ins Schweizer Bildungssystem

Die Primarstufe ist der erste Schritt im Schulsystem Schweiz und umfasst insgesamt acht Jahre. Sie beginnt mit dem Kindergarten, der in den meisten Kantonen obligatorisch ist und zwei Jahre dauert. Kinder sind bei Eintritt zwischen vier und fünf Jahre alt.

Anmeldung

Nach dem Kindergarten folgt die eigentliche Primarschule, die sechs Jahre dauert. Hier werden grundlegende Fächer unterrichtet:

Eine Besonderheit des Schweizer Systems: In vielen Kantonen herrscht eine Bildungspflicht, aber keine Schulpflicht. Das bedeutet, dass Eltern in einigen Kantonen ihre Kinder auch zu Hause unterrichten dürfen, solange sie den kantonalen Lehrplan einhalten.

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Die wichtigsten Akteure im Überblick

Der Bund

Ist zuständig für die gesetzlichen Rahmenbedingungen der obligatorischen Krankenversicherung und genehmigt die Prämien der Grundversicherung.

Die Kantone

Tragen die Hauptverantwortung für die Gesundheitsversorgung, planen und finanzieren Spitäler und gewähren Prämienverbilligungen.

Die Gemeinden

Fördern die Gesundheit durch unterstützende Rahmenbedingungen wie Sporteinrichtungen und sorgen für ein gesundes Lebensumfeld.

Die Sekundarstufe I: Weichenstellung für die Zukunft

Nach der Primarschule wechseln die Schüler mit etwa 12 Jahren in die Sekundarstufe I, auch Oberstufe genannt. Diese dauert in der Regel drei Jahre und ist leistungsdifferenzierter als die Primarstufe.

Anmeldung

Je nach Kanton und Gemeinde gibt es unterschiedliche Modelle für die Sekundarstufe I:

Geteiltes Modell

Schüler werden nach Leistungsniveau in verschiedene Schultypen eingeteilt:

  • Realschule (Niveau C, grundlegende Anforderungen)
  • Sekundarschule (Niveau B, erweiterte Anforderungen)
  • (Unter-)Gymnasium (Niveau A, hohe Anforderungen)

Kooperatives Modell

Stammklassen mit unterschiedlichen Leistungsanforderungen. Bestimmte Fächer (Sprachen, Mathematik) werden in Niveaugruppen unterrichtet.

 

Integriertes Modell

Stammklassen ohne Selektion. Schüler mit unterschiedlichem Leistungsniveau werden gemeinsam unterrichtet, nur einzelne Fächer in Niveaugruppen.

Mit dem Abschluss der Sekundarstufe I endet die obligatorische Schulzeit. Nun stehen den Jugendlichen verschiedene Wege offen, je nach Leistung und Interessen.

Die Sekundarstufe II: Berufsbildung oder allgemeinbildende Schulen

Nach der obligatorischen Schulzeit haben Jugendliche im Schulsystem Schweiz zwei Hauptwege zur Auswahl:

Anmeldung

1. Die Berufsbildung

Etwa zwei Drittel der Schweizer Jugendlichen entscheiden sich für eine Berufslehre. Diese dauert je nach Beruf drei bis vier Jahre und verbindet praktische Arbeit im Betrieb mit theoretischem Unterricht in der Berufsfachschule – das sogenannte „duale System“.

Mit erfolgreichem Abschluss erhalten die Lernenden das eidgenössische Fähigkeitszeugnis (EFZ). Für leistungsschwächere Jugendliche gibt es auch zweijährige Grundbildungen mit eidgenössischem Berufsattest (EBA).

Eine Besonderheit: Parallel zur Berufslehre oder im Anschluss daran kann die Berufsmaturität erworben werden, die den Zugang zu Fachhochschulen ermöglicht.

2. Allgemeinbildende Schulen

Etwa ein Drittel der Jugendlichen besucht allgemeinbildende Schulen:

  • Gymnasium/Kantonsschule: Dauert vier Jahre und führt zur gymnasialen Maturität, die den Zugang zu Universitäten ermöglicht.
  • Fachmittelschule (FMS): Dreijährige Ausbildung mit Fachmittelschulausweis. Mit einem zusätzlichen Jahr kann die Fachmaturität erworben werden, die den Zugang zu bestimmten Fachhochschulstudiengängen ermöglicht.

Für Jugendliche, die nach der Sekundarstufe I noch unsicher sind, gibt es verschiedene Brückenangebote wie das 10. Schuljahr.

Die Tertiärstufe: Hochschulbildung und höhere Berufsbildung

Die Tertiärstufe im Schulsystem Schweiz umfasst verschiedene Hochschulen und Einrichtungen der höheren Berufsbildung:

Anmeldung

Hochschulen

  • Universitäre Hochschulen: Kantonale Universitäten und die beiden Eidgenössischen Technischen Hochschulen (ETH)
  • Fachhochschulen (FH): Praxisorientierte Hochschulausbildung
  • Pädagogische Hochschulen (PH): Ausbildung von Lehrpersonen

Höhere Berufsbildung

  • Höhere Fachschulen (HF): Praxisorientierte Ausbildungen
  • Eidgenössische Berufsprüfungen und höhere Fachprüfungen: Weiterqualifikation für Berufstätige

Eine Stärke des Schweizer Systems: Es gibt keine Sackgassen. Durch verschiedene Passerellen und Übergangsmöglichkeiten kann man auch später noch zwischen den verschiedenen Bildungswegen wechseln.

Besonderheiten des Schweizer Schulsystems

Das Schweizer Schulsystem ist kantonal organisiert, praxisnah und stark dual aufgebaut. Nach der obligatorischen Schulzeit wählen viele Jugendliche eine Berufslehre mit kombinierter Schul- und Praxisausbildung, was frühe Berufserfahrung und gute Arbeitsmarktchancen ermöglicht.
Anmeldung

Vorteile des Schweizer Schulsystems

  • Hohe Qualität der Bildung auf allen Stufen
  • Starke Verbindung zwischen Theorie und Praxis durch das duale Berufsbildungssystem
  • Mehrsprachigkeit wird gefördert
  • Durchlässigkeit zwischen verschiedenen Bildungswegen
  • Individuelle Förderung der Schüler
  • Geringe Jugendarbeitslosigkeit dank praxisnaher Ausbildung

Herausforderungen des Schweizer Schulsystems

  • Frühe Selektion (bereits mit 11-12 Jahren)
  • Unterschiede zwischen den Kantonen können Schulwechsel erschweren
  • Hoher Leistungsdruck, besonders beim Übertritt ins Gymnasium
  • Bildungserfolg hängt teilweise vom sozialen Hintergrund ab
  • Komplexität des Systems für Neuankömmlinge

Kantonale Unterschiede

Eine Besonderheit des Schweizer Bildungssystems ist seine föderale Organisation. Jeder Kanton gestaltet sein Schulsystem eigenständig, was zu Unterschieden führen kann bei:

Um mehr Einheitlichkeit zu schaffen, wurden der „Lehrplan 21“ für die Deutschschweiz und der „Plan d’études romand“ für die Westschweiz entwickelt.

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